Background: Several studies on experimental mechanical pain suggested a strong influence of sex demonstrating females to be more sensitive. We examined the hypothesis that not only sex but also gender role affects pain responsiveness and looked for mediators of this effect.
Method: As indicators of pain the threshold the intensity and the unpleasantness of pressure stimuli were measured, as well as sensory and affective quality of pain. The gender role of 74 students was assessed by the Bem Sex Role Inventory (BSRI). Furthermore several psychological variables assumed to be potential mediators (catastrophising, fear of pain, depressive symptoms, pain coping) were obtained.
Results: ANOVA revealed significant main effects of sex in all pain variables except affective quality of pain. Contrary to our hypothesis gender role had no influence on pain responses, neither was there an interaction of sex and gender. Fear of pain just missed the significance level identifying it as mediator of the sex effect on affective pain.
Conclusions: In summary, our study corroborated previous findings that women are more responsive to mechanical pain stimuli with effect sizes being medium to large, whereas gender role did not predict any of the assessed pain parameters. No convincing evidence was found that the influence of sex is predominantly mediated by psychological characteristics of the individual.
Hintergrund: Eine Reihe von Studien zur experimentellen Schmerzwahrnehmung (Druckschmerz) zeigte, dass weibliche Versuchsteilnehmer sensitiver auf Schmerzreize reagierten. Wir untersuchten die Hypothese, dass nicht nur das biologische Geschlecht, sondern auch die Geschlechterrolle die Schmerzreaktivität beeinflussen und ob Mediatoren dieser Effekte zu identifizieren sind.
Methode: Als Schmerzreaktionsparameter wurden die Schmerzschwelle, die Intensität und Unangenehmheit der Schmerzreize erhoben, ebenso wie die sensorische und affektive Schmerzqualität. Die Geschlechterrolle von 74 Pbdn. wurde über das Bem Sex Role Inventory erfasst. Verschiedene psychologische Variablen, von denen angenommen wurde, dass sie eine Mediatorfunktion haben könnten, wie die Katastrophisierung, Schmerzangst, depressive Symptomatik und Schmerzbewältigungsstrategien wurden ebenfalls erhoben.
Ergebnisse: ANOVAs zeigten signifikante Haupteffekte des Faktors biologisches Geschlecht bei allen Schmerzvariablen mit der Ausnahme der affektiven Schmerzqualität. Entgegen unserer Hypothese hatte die Geschlechterrolle keinen Einfluss auf die Schmerzreaktionen, noch ergab sich ein Interaktionseffekt. Angst vor Schmerz verfehlte das für die Feststellung einer Mediation festgesetzte Signifikanzniveau knapp.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse bestätigten die bisherigen Befunde einer erhöhten Schmerzsensibilität von Frauen hinsichtlich mechanischer Reize, wobei sich mittlere bzw. hohe Effektstärken ergaben. Dagegen konnte die Geschlechterrolle keine Varianz aufklären. Es wurde zudem keine überzeugende Evidenz dafür gefunden, dass psychologische Variablen (habituelle Eigenschaften der Person) den Einfluss des biologischen Geschlechts mediieren.
Keywords: fear of pain; gender role; pain responsiveness; sex.