Perioperative dilutional coagulopathy is a major coagulation disorder during adult and pediatric surgery. Although the main underlying mechanisms are comparable, data of the development and management of dilutional coagulopathy in children are scarce. Observational data showed that intraoperative coagulation disorders mainly based on complex disturbances of clot firmness including acquired fibrinogen as well as factor XIII deficiencies, while clotting time and platelet counts remained fairly stable. A fast and reliable monitoring of the entire coagulation process (e.g. thrombelastometry) might be of extreme value for detection and guidance of effective coagulation management. Although the transfusion of fresh frozen plasma was recommended in several guidelines, the use of coagulation factors might offer an alternative and potentially superior approach in managing perioperative coagulation disorders. Further studies are urgently needed to determine the efficacy of modern coagulation management.
Das Auftreten einer Dilutionskoagulopathie im pädiatrischen operativen Bereich ist ein klinisches relevantes Problem. Eine schnelle und zuverlässige Laboranalyse ist für die Diagnosesicherung und Steuerung der Therapie von besonderer Bedeutung. Viskoelastische Methoden wie das ROTEM® oder TEG® scheinen hierfür besonders geeignet zu sein. Der erworbene Fibrinogen-Mangel ist regelmässig bei Auftreten einer Dilutionskoagulopathie zu diagnostizieren und kann optimalerweise mittels Fibrinogenkonzentrat therapiert werden, wobei nicht endgültig geklärt ist welcher perioperative Grenzwert für den Fibrinogen-Spiegel angestrebt werden sollte. Die Substitution anderer Gerinnungsfaktoren (z.B. Faktor-Xlll-Spiegel < 60%) sollten ebenfalls auf laborchemischen Analysen basieren. Die Transfusion von gefrorenem Frischplasma (FFP) erfolgt in einer Dosis von 30 ml/kg im Rahmen einer Massivblutung, sollte jedoch erst erwogen werden, wenn andere gerinnungsbeeinflussende Faktoren optimiert wurden (z.B. Fibrinogen-Mangel, Hyperfibrinolyse, Azidose, Hypothermie, Thrombozytopenie oder Thrombozytopathie). Basierend auf aktuellen Empfehlungen kann der routinemäßige Einsatz von rekombinantem Faktor Vlla nicht empfohlen werden. Im Gegensatz dazu hat die Anwendung von Antifibrinolytika signifikant zur Reduktion des intraoperativen Blutverlusts und des Bedarfs an Bluttransfusionen bei nichtherzchirurgischen pädiatrischen Eingriffen beigetragen. Weitere kontrollierte Studien zur Evaluierung effektiver und sicherer laborbasierter Strategien zur Therapie der Dilutionskoagulopathie sind notwendig.