Objectives: As in nearly all European countries, demographic developments in Germany have led to both a relative and an absolute increase in the country's elderly population. The care and support needed by these people is primarily provided by relatives or friends and close acquaintances within the home environment. The major challenges for society are to sustain, promote and support these informal resources. In order to achieve this, it is crucial that family caregivers are provided with situation-specific services that support them and relieve their burden of care. The major challenges for society are therefore to sustain, promote and support informal resources and to provide the opportunity for the use of services aimed at assisting and relieving the burden of family caregivers.
Methods: In the context of the EUROFAMCARE study, 1,003 family caregivers from Germany were interviewed at home about their experiences using a standardized questionnaire. Included in the study were primary caregivers providing at least four hours of personal care or support per week to a relative aged 65 years or older. Subjects solely providing financial support were excluded. In this paper, a linear regression analysis has been conducted to analyse impact of sociodemographic factors on the utilisation of support services.
Results: The family caregivers were 54 years on average (SD=13.4), 76% of them were female. The dependent elderly were 80 years on average (SD=8.3), and 69% of them were women. 60% of them were receiving long-term care insurance benefits. Use of support services aimed directly at family caregivers is very low. After including certain services aimed primarily at those in need of care but also often serving as a source of relief for family caregivers, the percentage of caregivers using support services increased slightly. Among sociodemographic characteristics, caregivers' gender and education level have the greatest influence on services use. Other influential factors are caregivers' perception of their caregiving burden and their assessment of the dependent family member's need for assistance and support.
Einleitung: Wie in vielen europäischen Ländern führt der demografische Wandel auch in Deutschland zu einer relativen und absoluten Zunahme älterer Menschen. Die notwendigen Pflegeleistungen werden vorwiegend durch Familienangehörige, Freunde oder nahe Bekannte im häuslichen Umfeld erbracht. Häufig stellt diese Aufgabe für die pflegenden Angehörigen sowohl physisch wie auch psychisch eine hohe Belastung dar. Dabei zeichnet sich die Tendenz ab, dass nicht nur das Alter der Pflegebedürftigen, sondern auch das der pflegenden Angehörigen und somit auch deren Erkrankungsrisiko steigt.
Die Pflege in der häuslichen Umgebung möglichst lange aufrecht zu erhalten, entspricht nicht nur dem Wunsch der meisten Gepflegten, sondern ist angesichts der enormen Kosten auch eine sozialpolitische Zielsetzung. Um dies zu ermöglichen, sind Entlastungs- und Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige von großer Bedeutung. Die gesellschaftliche Herausforderung besteht darin, diese Angebote und ihre Inanspruchnahme zu erhalten, zu fördern und die informellen Ressourcen zu stärken.
Methodik: Das EU-geförderte Projekt EUROFAMCARE gibt einen Überblick über die Situation pflegender Angehöriger älterer Menschen im Hinblick auf Verfügbarkeit, Bekanntheit, Inanspruchnahme und Akzeptanz von Angeboten, die zur Unterstützung und Entlastung beitragen können. In Deutschland wurden 1.003 persönliche Gespräche mit pflegenden Angehörigen durchgeführt. Die befragten Personen mussten die Hauptpflegeperson sein und mindestens 4 Stunden pro Woche einen älteren Angehörigen (65 Jahre oder älter) pflegen oder betreuen. Zur Datenerhebung diente ein standardisierter Fragebogen (Common Assessment Tool, CAT). In diesem Artikel wurden lineare Regressionsanalysen durchgeführt und Faktoren identifiziert, die sich auf Unterschiede in der Pflegeorganisation und Inanspruchnahme von unterstützenden Diensten beziehen, unter besonderer Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und sozioökonomischen Status.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Pflegenden betrug 54 Jahre (s=13,4); 76% waren weiblich. Die pflegebedürftigen Personen waren im Durchschnitt 80 Jahre alt (s=8,3), und 69% waren Frauen. 60% der Hilfs- und Pflegebedürftigen bezogen Leistungen aus der Pflegeversicherung. Eines der zentralen Ergebnisse der Studie ist eine insgesamt geringe Inanspruchnahme von Entlastungs- und Unterstützungsangeboten für Pflegende. Sie variiert sehr stark innerhalb der verschiedenen Gruppen pflegender Angehöriger und unterscheidet sich je nach spezifischer Pflegesituation. Unterschiede der Pflegeorganisation lassen sich beispielsweise in verschiedenen Altersgruppen der Befragten feststellen. Ebenso variiert die Inanspruchnahme von Diensten bei pflegenden Männern und Frauen.
Die Möglichkeiten sich über Unterstützungsangebote zu informieren und diese bei Bedarf in Anspruch zu nehmen, hängen mit den verfügbaren Ressourcen, die aus der sozialen Lage resultieren, zusammen. Vor allem haben Geschlecht und Bildung einen Einfluss auf die Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen. Als weitere Einflussfaktoren wurden die subjektiv empfundene Belastung der Pflegenden sowie der Unterstützungsbedarf der Pflegebedürftigen identifiziert.
Keywords: behavioral model of health services use; enabling factors; family caregivers; health services utilization; need factors; predisposing factors.