Den Goldstandard in der Behandlung von Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter stellen die kognitiv-behaviorale Therapie sowie die Medikation mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern dar. In den letzten Jahren wurden vermehrt auch alternative psychotherapeutische und v. a. psychopharmakologische Behandlungsstrategien untersucht, die möglicherweise bei therapieresistenten Zwangsstörungen erfolgreich sein könnten. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst diese neuen Entwicklungen zusammen, wobei ein Schwerpunkt auf expositionsbezogene psychotherapeutische bzw. pharmakologische Ansätze im glutamatergen System gelegt wurde. Hinsichtlich neuer pharmakologischer Behandlungsoptionen bei Kindern und Jugendlichen unterstreicht die derzeitige Datenlage, v. a. im Hinblick auf den Grad der nachgewiesenen Evidenz sowie mögliche unerwünschte Nebenwirkungen, die Bedeutung einer optimal durchgeführten Kombinationstherapie. Dabei kann diese einer Monotherapie mit kognitiv-behavioraler Therapie im Einzelfall überlegen sein. Eine grundsätzliche Überlegenheit der Kombinationstherapie ist derzeit allerdings nicht nachgewiesen.
Keywords: Obsessive compulsive disorder; glutamate; metacognitive therapy; pharmacology; psychotherapy.