Background: Hallux valgus is one of the most prevalent foot deformities, and surgical treatment of Hallux valgus is one of the most common procedures in foot and ankle surgery. Diagnostic and treatment standards show large variation despite medical guidelines and national foot and ankle societies. The aim of this nationwide survey is a description of the current status of diagnostics and therapy of Hallux valgus in Germany.
Material and methods: A nationwide online questionnaire survey was sent to two German foot and ankle societies. The participants were asked to answer a questionnaire of 53 questions with four subgroups (general, diagnostics, operation, preoperative management). Surgical treatment for three clinical cases demonstrating a mild, moderate and severe Hallux valgus deformity was inquired.
Results: 427 foot and ankle surgeons answered the questionnaire. 388 participants were certified foot and ankle surgeons from one or both foot and ankle societies. Medical history (78%), preoperative radiographs (100%) and preoperative radiographic management (78%) are of high or very high importance for surgical decision pathway. Outcome scores are used by less than 20% regularly. Open surgery is still the gold standard, whereas minimally invasive surgery is performed by only 7%.
Conclusion: Our survey showed that diagnostic standards are met regularly. There is a wide variation in the type of procedures used to treat Hallux valgus deformity. TMT I arthrodesis is preferred in severe Hallux valgus, but also used to treat moderate and mild deformities. Minimally invasive surgery is still used by a minority of surgeons. It remains to be seen, to what extent minimally invasive surgery will be performed in the future.
Hintergrund: Die Hallux-valgus-Deformität ist eine der am häufigsten operativ behandelten Erkrankungen in der Fußchirurgie. Trotz zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen und strukturierter Kursprogramme der Fußgesellschaften besteht hinsichtlich diagnostischer und therapeutischer Verfahren keine einheitliche Vorgehensweise. Ziel unserer bundesweiten Umfrage war es, die aktuellen Versorgungsstrategien in Deutschland zu erfassen.
Material und methoden: Mitglieder der beiden Fußgesellschaften, der Deutschen Assoziation Fuß und Sprunggelenk e. V. (D. A. F.) und der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e. V. (GFFC) wurden eingeladen, an einer anonymen Umfrage zur Diagnostik und Therapie bei Hallux valgus per Mail teilzunehmen. Der Onlinefragebogen bestand aus 53 Fragen und 3 klinisch-radiologischen Fällen. Es wurden allgemeine Fragen zu Fachrichtung und Tätigkeitsfeld, diagnostischem Vorgehen, Durchführung der Operation und perioperativem Management gestellt. Die Teilnehmer sollten zudem ihr operatives Vorgehen bei 3 klinisch-radiologischen Fällen unterschiedlichen Schweregrads darstellen.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 427 Fußchirurgen an der Umfrage teil, davon 247 als Mitglieder der D. A. F. und 267 als Mitglieder der GFFC. 388 Teilnehmer waren in ihren Fachgesellschaften zertifiziert. Hinsichtlich der diagnostischen Vorgehensweise wurden der Anamnese (78%), der prä- und postoperativen Röntgenuntersuchung (100 und 96%) sowie der präoperativen Winkelbestimmung (78%) ein hoher oder sehr hoher Stellenwert beigemessen. Die Verwendung prä- und postoperativer Scores dagegen wurde von weniger als 50% der Befragten durchgeführt. Operativ sind die offenen Verfahren weiterhin der Goldstandard, lediglich 7% der Befragten gaben an, auch minimalinvasive Hallux-valgus-Chirurgie durchzuführen.
Schlussfolgerung: Die Versorgungsstrategien bei Hallux-valgus-Deformität zeigen eine große Variabilität, wobei die diagnostischen Standards (Anamnese und Bildgebung) weitgehend angewendet werden. Das therapeutische Vorgehen weist eine große Heterogenität auf. Die Kombination von knöchernen Korrekturen und distalen, periartikulären Weichteileingriffen findet abhängig vom Schweregrad regelhaft ihre Anwendung. Die achskorrigierende Arthrodese des tarsometatarsalen Gelenks scheint bereits bei moderaten Deformitäten häufig Methode der Wahl. Die minimalinvasive Hallux-valgus-Chirurgie wird derzeit nur von einem geringen Anteil der Befragten durchgeführt, welchen Stellenwert diese Techniken in Zukunft erlangen werden bleibt abzuwarten.
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York.