Unexpected dietary preferences of Eurasian Spoonbills in the Dutch Wadden Sea: spoonbills mainly feed on small fish not shrimp

J Ornithol. 2018;159(3):839-849. doi: 10.1007/s10336-018-1551-2. Epub 2018 Mar 24.

Abstract

After an historical absence, over the last decades Eurasian Spoonbills Platalea leucorodia leucorodia have returned to breed on the barrier islands of the Wadden Sea. The area offers an abundance of predator-free nesting habitat, low degrees of disturbance, and an extensive intertidal feeding area with increasing stocks of brown shrimp Crangon crangon, the assumed main prey of P. leucorodia leucorodia. Nevertheless, newly established and expanding colonies of spoonbills have surprisingly quickly reached plateau levels. Here we tested the often stated assertion that spoonbills mainly rely on brown shrimp as food, by quantifying the diet of chicks on the basis of regurgitates and by analysis of blood isotopes using stable isotope Bayesian mixing models. Both methods showed that, rather than brown shrimp being the staple food of spoonbill chicks, small flatfish (especially plaice Pleuronectes platessa) and gobies (Pomatoschistus spp.) were their main prey. Unlike shrimp, small flatfish have been reported to be rather scarce in the Wadden Sea in recent years, which may explain the rapid saturation of colony size due to food-related density-dependent recruitment declines of growing colonies. By way of their diet and colony growth characteristics, spoonbills may thus indicate the availability of small fish in the Wadden Sea. We predict that the recovery to former densities of young flatfish and other juvenile/small fish in the Wadden Sea will be tracked by changing diets (more fish) and an increase in the size of Eurasian Spoonbill colonies across the Wadden Sea.

Unerwartete Nahrungsvorlieben bei Löfflern Platalea leucorodia leucorodia im niederländischen Wattenmeer: Statt Garnelen fressen Löffler hauptsächlich kleine Fische Nach längerer Abwesenheit in der Vergangenheit ist der Löffler Platalea leucorodia leucorodia während der letzten Jahrzehnte als Brutvogel auf die vorgelagerten Inseln des Wattenmeeres zurückgekehrt. Dieser Lebensraum bietet reichlich prädatorfreies Nisthabitat, ein geringes Maß an Störungen sowie räumlich scheinbar grenzenlose Nahrungsflächen in der Gezeitenzone mit zunehmenden Beständen an Nordseegarnelen Crangon crangon, welche als die Hauptbeute der Löffler gelten. Dennoch haben die neugegründeten und sich ausdehnenden Kolonien überraschend schnell ihre Sättigungsgrenze erreicht. Hier überprüften wir die oft geäußerte Behauptung, dass Löffler hauptsächlich auf Nordseegarnelen als Nahrung angewiesen sind, indem wir die Kükennahrung anhand von Speiballen und durch Analysen der Isotope im Blut mittels Bayes’scher gemischter Modelle stabiler Isotope quantifizierten. Bei beiden Methoden zeigte sich, dass nicht, wie erwartet, vorwiegend Nordseegarnelen an die Löfflerküken verfüttert wurden, sondern dass kleine Plattfische (besonders Scholle Pleuronectes platessa) und Grundeln (Pomatoschistus spp.) die Hauptbeute darstellten. Anders als die Garnelen sind kleine Plattfische im Wattenmeer in den letzten Jahren selten geworden, was aufgrund nahrungsbedingter und dichteabhängiger Abnahmen der Rekrutierungsraten wachsender Kolonien das schnelle Erreichen der Sättigungsgrenze bezüglich der Koloniegröße erklären könnte. Aufgrund ihrer Ernährungsweise und ihrer Koloniewachstumseigenschaften könnten Löffler so die Verfügbarkeit kleiner Fische im Wattenmeer anzeigen. Wir sagen voraus, dass eine Bestandserholung junger Plattfische und anderer juveniler beziehungsweise kleiner Fische zu früheren Dichten im Wattenmeer an einer veränderten Nahrungszusammensetzung (mehr Fische) und einer wachsenden Koloniegröße der Löffler im gesamten Wattenmeer erkennbar sein wird.

Keywords: Bayesian mixing models; Intertidal; Platalea leucorodia leucorodia; Regurgitate analysis; Restoration; Stable isotope analysis in R.