On July 1, 2017 the German sex workers protection act came into force. Numerous institutions and groups expressed their disagreement towards this action in preceding discussions. A major criticism was the underlying one-sided understanding of prostitution and on the dilution of protective spaces for sex workers resulting from control by the authorities. Nevertheless, the law was adopted. Legal basis As the act is to be implemented by municipalities, the federal states were obliged to implement the laws. In the federal state of Saxony, the adoption was delayed considerably, since initially it was unclear which department had the responsibility to implement the law. Furthermore, there was a long-lasting political need for clarification regarding the burden of additional finances on municipalities. Only on July 26, 2018 was the sex workers protection act implemented in the federal state of Saxony. Experiences In the city of Dresden, structural conditions were established, allowing a clear separation between the processes of health counselling by the Public Health Office and the registration of the sex workers by the Public Order Office. Also, the different services of the Public Health Office are kept physically separate due to competing federal laws. Simultaneously, a new specialist area was created including both counselling centres, which thus prevents different standards in the services provided for sex workers within the Public Health Office. Whether the sex workers protection act serves the intended purpose may be doubted. The city of Dresden has made an attempt to counteract the negative consequences of the law by implementing clear structures and internal standards.
Am 1. Juli 2017 trat in Deutschland Prostituiertenschutzgesetz in Kraft. Vorausgegangen war eine Diskussion, in der sich zahlreiche Institutionen und Gruppen gegen dieses Vorhaben aussprachen. Die Hauptkritikpunkte waren ein ihm zugrundeliegendes einseitiges Prostitutionsverständnis und die Schwächung des Schutzraumes der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter durch die behördlichen Kontrollen. Doch trotz der Kritik wurde das Gesetz verabschiedet. Rechtliche Grundlagen Da es durch die Kommunen umgesetzt werden muss, waren die Länder zu Ausführungsgesetzen verpflichtet. In Sachsen verzögerte sich dessen Verabschiedung erheblich. Ursache war eine zunächst bestehende Unklarheit, welches Fachressort verantwortlich ist. Zudem gab es einen länger währenden politischen Klärungsbedarf über die Finanzierung der den Kommunen aufgebürdeten Mehrbelastungen. Erst ab 26. Juli 2018 konnte mit der Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes in Sachsen begonnen werden. Erfahrungen In Dresden wurde daraufhin eine Struktur geschaffen, die eine eindeutige Trennung zwischen der Gesundheitsberatung und der dem Ordnungsamt zugewiesene Anmeldung der Prostituierten vorsieht. Auch die beiden Angebote des Gesundheitsamtes für diese Personengruppe werden aufgrund konkurrierender Bundesgesetze räumlich und personell konsequent getrennt gehalten. Zugleich wurde ein neues Sachgebiet geschaffen, das beide Beratungsstellen umfasst. Durch die gemeinsame Fachaufsicht soll verhindert werden, dass innerhalb des Gesundheitsamtes die Arbeit für die Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter nach unterschiedlichen Maßstäben erfolgt. Ob mit dem Prostituiertenschutzgesetz dem beabsichtigten Schutzzweck gedient ist, darf nach den bisherigen Erfahrungen zumindest angezweifelt werden. Dresden hat sich bei der Umsetzung bemüht, durch klare Strukturen und interne Regeln möglichen negativen Folgen des Gesetzes entgegenzuwirken.
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