Chronische Nierenerkrankung bei Psoriasis: eine Kohortenstudie

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 May;18(5):438-446. doi: 10.1111/ddg.14087_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund: Psoriasis ist eine chronische, schubförmig verlaufende Erkrankung, die häufig mit Komorbiditäten einhergeht. Während die Wechselwirkungen mit kardiovaskulären und metabolischen Einflussfaktoren bereits untersucht wurden, ist über den Zusammenhang mit einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion wenig bekannt.

Materialien und methodik: Wir führten eine Kohortenstudie mit 219 Psoriasis-Patienten durch, in der wir die chronische Nierenerkrankung (CKD), die eGFR und die Albuminurie nach den Kriterien zur Risikostratifizierung in den KDIGO-Leitlinien beurteilten. Des Weiteren untersuchten wir zirkulierende Immunglobuline (IgG, IgA, IgM), C3- und C4-Spiegel und die Albumin-Kreatinin-Ratio im Urin (UACR). Wir teilten die Patienten in zwei Gruppen ein, je nach dem, ob bekannte und etablierte CKD-Risikofaktoren vorlagen oder nicht.

Ergebnisse: In unserer Patientenpopulation war das CKD-Risiko bei 17,35 % der Patienten mäßig, bei 5,02 % stark und bei 3,66 % sehr stark erhöht. Die Prävalenz des CKD-Risikos war in der Gruppe ohne etablierte Risikofaktoren gegenüber der in der NHANES 1999-2006 berichteten Risikoprävalenz leicht erhöht. Das Vorliegen einer Psoriasisarthritis, die Dauer der Psoriasis (≥ 21 Jahre) und die Höhe des PASI-Scores zeigten eine positive Korrelation mit der Albumin-Kreatinin-Ratio im Urin.

Schlussfolgerungen: Wir fanden eine Assoziation zwischen Mikroalbuminurie und Dauer der Psoriasis sowie Psoriasisarthritis. Darüber hinaus wiesen Patienten mit Mikroalbuminurie entsprechend der Risikostratifizierung in den KDIGO-Leitlinien ein erhöhtes Risiko auf.