[TransIdentity - Identity Development Among Adolescent Trans*people]

Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr. 2020 Sep;69(6):541-553. doi: 10.13109/prkk.2020.69.6.541.
[Article in German]

Abstract

TransIdentity - Identity Development Among Adolescent Trans*people Identity development is one of the most important developmental tasks of adolescence. Adolescents whose gender identity does not correspond to the gender assigned at birth (trangender people) are also faced with this challenge, as are cis-gender adolescents of the same age. This study is the first to examine the personality function of identity in transgender adolescents. Based on the self report of a population of 69 adolescents from the outpatient unit for gender dysphoria the extent of identity diffusion measured by AIDA (Assessment of Identity Development in Adolescence) was compared with the values of the normative sample consisting of German-speaking pupils. Both the overall construct of identity diffusion and the areas of continuity and coherence showed average values in the examined young people, which speaks against pathological identity development. Nevertheless, identity diffusion was found in over a third (36 %). Most notably the aspect of stabilising relationships and roles was above average, which suggests that positive role identification from the areas of culture, family and body-self is present to a lesser extent than in the norm sample. The identity-stabilizing feeling of social anchoring appears to be impaired in the young transidents studied.

Zusammenfassung Die Identitätsentwicklung stellt eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben des Jugendalters dar. Auch Jugendliche, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt (transidente Jugendliche), stehen ebenso wie gleichaltrige cis-gender Jugendliche vor dieser Herausforderung. Die vorliegende Studie beschäftigt sich erstmalig mit der Persönlichkeitsfunktion Identität bei transidenten Jugendlichen. Anhand der Selbstauskunft einer Inanspruchnahmepopulation von 69 Jugendlichen der Ambulanz für Geschlechtsdysphorie der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Hall/Innsbruck wurde das Ausmaß der mit dem Fragebogen AIDA (Assessment of Identity Development in Adolescence) gemessenen Identitätsdiffusion mit den Werten der Normierungsstichprobe bestehend aus deutschsprachigen Schüler/innen verglichen. Dabei zeigten sich bei einem Großteil der untersuchten Jugendlichen sowohl im Gesamtkonstrukt Identitätsdiffusion als auch in den Bereichen Kontinuität und Kohärenz die Werte im Durchschnittbereich, was gegen eine pathologische Identitätsentwicklung spricht. Dennoch konnte bei über einem Drittel (36 %) Hinweise auf eine Identitätsdiffusion festgestellt werden. Vor allem der Aspekt der stabilisierenden Beziehungen und Rollen war überdurchschnittlich ausgeprägt, was dafür spricht, dass positive Rollenidentifikation aus den Bereichen kulturell, familiär und Körper-Selbst in geringerem Ausmaß als in der Normstichprobe vorliegt. Das identitätsstabilisierende Gefühl von sozialer Verankerung erscheint bei den untersuchten transidenten Jugendlichen beeinträchtigt.

Keywords: Identitätsdiffusion; Identitätsentwicklung; Störung der Geschlechtsidentität; Transgender; gender identity disorder; identity development; identity diffusion; transgender.

MeSH terms

  • Adolescent
  • Female
  • Gender Dysphoria / psychology*
  • Gender Identity*
  • Humans
  • Male
  • Personality
  • Transgender Persons / psychology*