Trans-Identity in Minors: Basic Ethical Principles for Individual Decision-Making in Healthcare The treatment of minors with gender incongruence has been the subject of controversial discussion for some time. In 2020, the German Ethics Council adopted the ad-hoc recommendation "Trans-identity in children and adolescents: Therapeutic Controversies - Ethical Orientations" with the aim of sensitising to the relevant ethically problematic aspects and of setting out orienting guidelines for medical and psychotherapeutic support and treatment. According to the Ethics Council, every person has the constitutional right to lead a life in accordance with one's own gender identity and to be respected in this identity. Healthcare professionals must assess the consequences of treatment as well as the consequences of refraining to provide treatment. All interactions with the child must be designed in such a way that the child can participate in decision-making and is ultimately enabled to give full informed consent. Stigmatisation and discriminatory pathologisation of gender incongruence must be avoided.
Zusammenfassung Über die angemessene Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Trans-Identität wird seit einiger Zeit kontrovers diskutiert. Der Deutschen Ethikrat verabschiedete 2020 die Ad-hoc-Empfehlung „Trans-Identität bei Kindern und Jugendlichen: Therapeutische Kontroversen – ethische Orientierungen“ mit dem Ziel, für die ethisch problematischen Aspekte der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Trans-Identität zu sensibilisieren und einige orientierende Grundsätze der medizinischen und psychotherapeutischen Begleitung und Behandlung festzuhalten. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht – so der Ethikrat – umfasst das Recht, ein Leben entsprechend der eigenen, subjektiv empfundenen geschlechtlichen Identität zu führen und in dieser Identität anerkannt zu werden. Die behandelnden Personen haben die Folgen ihres Handelns ebenso wie die eines Unterlassens von Behandlung in Betracht zu ziehen und gegeneinander abzuwägen. Alle Interaktionen mit dem Kind müssen so gestaltet sein, dass es an die mit zunehmendem Alter folgenreicher werdenden Entscheidungen herangeführt wird, um es letztlich in den Stand zu versetzen, vollumfänglich selbstbestimmt zu entscheiden. Einer Stigmatisierung und diskriminierenden Pathologisierung von Geschlechtsinkongruenz ist entgegenzuwirken.
Keywords: Deutscher Ethikrat; Empfehlungen; German Ethics Council; Geschlechtsinkongruenz; Minderjährige; gender incongruence; guidelines; minors.