Background: Due to the pandemic-related restrictions in classroom teaching at the medical faculties of the LMU Munich and the University of Basel, teaching methods with standardized patients (SPs), were shifted to a digital, web-based format at short notice as of April 2020. We report on our experiences with the WebEncounter program, which was used for the first time in German-speaking countries. The program enables one-to-one encounters between SPs and students. Students receive an invitational email with brief instructions and background information on the case. SPs use case-specific criteria that are compliant with the learning objectives for digital evaluation during the encounter. A feedback session takes place immediately following the encounter. The SPs address the didactically relevant sections and can illustrate them with the corresponding video sequences. Finally, the students receive the links to the video recordings of the encounter and the feedback unit by email. Project description: The aim of this pilot study was to analyze the practicability of the program and its acceptance by students and SPs. In addition, we examined whether the operationalization of the learning objectives in the form of assessment items has an impact on the content and thematic development of courses in the area of doctor-patient communication. Methods: To implement the program, patient cases previously tested in communication seminars in Munich and Basel were rewritten and case-specific evaluation criteria were developed. SPs were trained to use the program, to present their patient figure online and to give feedback. The experience of those involved (faculty, SPs and SP trainers, students) in implementing the program was documented at various levels. The frequency and causes of technical problems were described. Student results on the patient cases and on the feedback items were collected quantitatively and, where possible, supplemented by free-text statements. Results: Data from 218/220 students in Basel and 120/127 students in Munich were collected and evaluated. Students were very satisfied with the patient cases, the encounter with the SPs and their feedback: 3.81±0.42. SPs experienced the training as an increase in their competence and the structured feedback as particularly positive. The training effort per SP was between 2.5 and 4 hours. The results show predominantly normally-distributed, case-specific sum scores of the evaluation criteria. The analysis of the individual assessment items refers to learning objectives that students find difficult to achieve (e.g. explicitly structuring the conversation). Problems in the technical implementation (<10 percent of the encounters) were due mainly to the use of insufficient hardware or internet connection problems. The need to define case-specific evaluation criteria triggered a discussion in the group of study directors about learning objectives and their operationalization. Summary: Web-based encounters can be built into the ongoing communication curriculum with reasonable effort. Training the SPs and heeding the technical requirements are of central importance. Practicing the virtual consultation was evaluated very positively by the students - in particular, the immediate feedback in the protected dialogue was appreciated by all involved.
Hintergrund: Aufgrund der Pandemie-bedingten Einschränkungen im Präsenzunterricht wurden an den Medizinischen Fakultäten der LMU München und an der Universität Basel kurzfristig ab April 2020 Lehrformen mit Schauspielpatienten (SPs) auf ein digitales, webbasiertes Format umgestellt. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dem erstmals im deutschsprachigen Raum eingesetzten Programm WebEncounter. Das Programm ermöglicht 1:1 Kontakte zwischen SPs und Studierenden, die mit der Einladungsmail Kurz-Instruktionen zum Fall und Hintergrundinformationen erhalten. SPs benutzen Lernziel-konforme und Fall-spezifische Kriterien, die sie während des Gespräches digital bewerten. Unmittelbar nach dem Gespräch findet eine Feedback-Runde statt, in der SPs didaktisch relevante Abschnitte aufgreifen und mit den entsprechenden Video-Sequenzen unterlegen können. Abschliessend erhalten Studierende die Links zu den Video-Aufzeichnungen des Gesprächs und der Feedback-Einheit per Mail. Projektbeschreibung: Ziel dieses Pilotversuchs war es, die Praktikabilität des Programms und seiner Akzeptanz bei Studierenden und SPs zu analysieren. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob die in dem Programm vorgeschriebene Operationalisierung der Lernziele in Form von Beurteilungs-Items Auswirkungen auf die inhaltliche und thematische Entwicklung von Lehrangeboten im Bereich der Arzt-Patient-Kommunikation hat.Methodik: Zur Implementierung des Programms wurden in München und Basel bereits in Kommunikationsseminaren erprobte Patientenfälle umgeschrieben und Fall-spezifische Bewertungskriterien entwickelt. SPs wurden auf den Umgang mit dem Programm, die Online-Darstellung ihrer Patientenfigur und das Feedback-Geben geschult. Erfahrungen bei der Implementierung des Programms wurden auf den verschiedenen Ebenen der Beteiligten (Fakultät, SPs und SP-Trainer, Studierende) erfasst. Häufigkeit und Ursachen technischer Probleme wurden beschrieben. Ergebnisse der Studierenden auf Ebene der Patientenfälle und auf Ebene der Feedback-Items wurden quantitativ erfasst und wo möglich durch Frei-Text-Aussagen ergänzt.Ergebnisse: Daten von 218/220 Studierenden in Basel und 120/127 Studierenden in München wurden erhoben und ausgewertet. Studierende waren mit den Patienten-Fällen, dem Kontakt mit den SPs und mit ihrem Feedback sehr zufrieden: 3,81±0,42. SPs haben die Schulungen als Zuwachs in ihrer Kompetenz und das strukturierte Feedback als besonders positiv erlebt. Der Schulungsaufwand pro SP betrug zwischen 2,5 und 4 Stunden. Die Ergebnisse zeigen überwiegend normal-verteilte, Fall-spezifische Summen-Scores in den Bewertungskriterien. Die Analyse der einzelnen Bewertungs-Items verweist auf Lernziele, deren Erreichen Studierenden schwerfällt (z.B. explizites Strukturieren des Gespräches).Probleme in der technischen Umsetzung (<10 Prozent der Gespräche) waren überwiegend auf den Einsatz von ungenügender Hardware oder auf Verbindungsprobleme im Internet zurückzuführen. Die Notwendigkeit, Fall-spezifische Bewertungskriterien zu definieren, hat in der Gruppe der Kurs-Verantwortlichen eine Diskussion über Lernziele und ihre Operationalisierung angestossen. Zusammenfassung: Webbasierte Gespräche lassen sich mit vertretbarem Aufwand in ein laufendes Kommunikationscurriculum einbauen. Schulungen der SPs und die Beachtung ausreichender technischer Voraussetzungen sind von zentraler Bedeutung. Das Üben der virtuellen Sprechstunde wurde von den Studenten sehr positiv gewertet – insbesondere das unmittelbare Feedback im geschützten Zwiegespräch wurde von allen Beteiligten geschätzt.
Keywords: WebEncounter; digital teaching; medical interviewing; standardized patient; virtual consultation.
Copyright © 2021 Langewitz et al.