Background: In Germany, different models of orthogeriatric co-management have been implemented in certified geriatric trauma centers. So far, it is not clear how the different models are implemented and what influence the certification has on the structures and processes within the centers. The present study examined the extent of cooperation between surgery and geriatrics and if the quality of care had changed since the certification of the centers.
Methods: In this study 4 guided focus group interviews (FGI) were conducted in different teams of certified geriatric trauma centers in 3 federal states with 16 participants. To specify the content of the FGI, two additional interviews were conducted with system auditors. Both types of interview were analyzed by content analysis.
Results: The certification supported the implementation of structures and processes in the different orthogeriatric models; however, the quality of care and cooperation between surgery and geriatrics depends on the spatial proximity and the orthogeriatric care model in the geriatric trauma centers. Simultaneously, challenges in the area of geriatric syndromes and the recruitment of skilled staff became relevant.
Discussion: The results can help to reflect processes in the certified geriatric trauma centers and to treat geriatric syndromes more effectively. In the future, the challenge will be to establish geriatric care under the existing shortage of skilled staff.
Zusammenfassung: HINTERGRUND: In Deutschland wurden verschiedene Modelle des unfallchirurgisch-geriatrischen Co-Managements in zertifizierten alterstraumatologischen Zentren (zATZ) implementiert. Bisher ist es unklar, welchen Einfluss die Zertifizierung auf die Strukturen und Prozesse in den Zentren hat. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluss die unfallchirurgisch-geriatrischen Kooperationsmodelle und die Zertifizierung der zATZ auf die Qualität der Patient*innenversorgung haben.
Methodik: Es wurden 4 leitfadengestützte Fokusgruppeninterviews (FGI) in unterschiedlichen Teams von zATZ in 3 Bundesländern mit insgesamt 16 Teilnehmenden geführt. Zur Spezifizierung der Inhalte aus den FGI wurden 2 Einzelinterviews mit am Auditprozess beteiligten Auditoren geführt. Die Auswertung des jeweiligen Materials erfolgte inhaltsanalytisch nach Mayring.
Ergebnisse: Die Zertifizierung hat dazu beigetragen, dass in den unterschiedlichen Versorgungsmodellen zentrale Anforderungen der Zertifizierung umgesetzt wurden. Die Qualität der Leistungserbringung und Zusammenarbeit von Unfallchirurgie und Geriatrie ist jedoch abhängig von der räumlichen Nähe und vom Versorgungsmodell des zATZ. Gleichzeitig wurden Herausforderungen in den Bereichen geriatrischer Syndrome und Fachkräftegewinnung deutlich.
Diskussion: Die Ergebnisse können dazu beitragen, Prozesse in den ATZ zu reflektieren und geriatrische Syndrome effektiver zu behandeln. Zukünftig besteht die Herausforderung darin, eine geriatrische Versorgung unter dem bestehenden Fachkräftemangel und der Krankenhausreform flächendeckend zu etablieren.
Keywords: Elderly; Focus groups; Interdisciplinary cooperation; Interviews.
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